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Expedition in die Heimat: Von der „Winzinger Scheid“ bis zu denPfälzischen Rheinauen dem Mikroplastik im Rehbach auf der Spur

Surfrider Baden-Pfalz unterwegs für Wasser 3.0

Das Motto der Surfrider Baden-Pfalz ist „Net babble – mache!“ Also wollen wir konkret etwas gegen
die Mikroplastik-Problematik in den Gewässern tun und haben uns mit der Wasser3.0 gGmbH
zusammengetan. Dort wird nämlich nicht nur herausgefunden, wieviel Mikroplastik so im Wasser
schwimmt, sondern auch eine Möglichkeit geboten, das dort wieder heraus zu bekommen.
Am 17./ 18.05.25 haben wir uns einen kompletten Bach – den Rehbach – von der Quelle bis zur
Mündung vorgenommen (ca. 30 km) und an 10 Stellen Proben entnommen.
Ungewöhnlich am Rehbach ist, dass er gar keine eigene Quelle hat, sondern an der „Winzinger
Scheid“ in Neustadt an der Weinstraße vom Speyerbach abgezweigt wird. Grund: ein Streit um das
Wasser für die zahlreichen Mühlen zwischen der Kurpfalz und der Stadt Speyer im Jahre 1569. Von
diesen Mühlen gibt es tatsächlich noch welche, ansonsten verläuft der Bach nicht nur durch Wiesen,
sondern auch manchmal in einen Kanal gezwängt, an drei großen Schnellstraßen (A65/ A61/ B9) mit
entsprechend anfallendem Reifenabrieb als Quelle für Mikroplastik vorbei. Auf den Ackerflächen
zwischen Weinstraße und Rhein wird intensiv Landwirtschaft betrieben, und außerdem fließt der
Rehbach vor der Mündung noch an einer großen Mülldeponie vorbei. Zahlreiche kleinere Bäche
fließen ihm zu. An der vorletzten Entnahmestelle in den Rheinauen hatte er extremes Niedrigwasser,
um dann wenige Hundertmeter weiter an der Mündung noch Stromwellen aufzuweisen. Die
Wassertemperatur schwankte zwischen 13°C im Wald und 19°C am Niedrigwasser.
So sehen die Stellen aus:

Bild 1,2 : Speyerbach kurz vor dem Abzweig des Rehbachs, am rechten Rand Zigarettenkippen und
Plastiktüte zu erkennen; Temperaturmessung

Bild 3: Hier ist der renaturierte Anfang des Rehbachs nach dem Abzweig (schwer zugänglich, da das
eine Ufer eingezäunt ist und am anderen ein Schulgelände angrenzt)

Bild 4,5,6: Hier fließt der Rehbach an der sogenannten „Mäherwiese“ vorbei, einem Platz, wo im
Mittelalter die Mäher eine Ruhepause einlegten

Bild 7,8: An der nächsten Stelle, Nähe der A65, musste ich das erste unfreiwillige Fußbad nehmen,
sonst hätte ich nasse Schuhe und Strümpfe gekriegt.

Bild 9,10,11: In Haßloch ist es dann sehr idyllisch gewesen, und es gibt eine kuriose Stelle, an der der
Saugraben sich nicht entschließen kann, in den Rehbach zu fließen, sondern lieber wieder
abzudrehen. Und ich musste deswegen nochmal meine Schuhe ausziehen, um die Probe zu
entnehmen.

Bild 12: Die nächste Entnahme in Iggelheim hätte eigentlich beim Zufluss des Altbaches stattfinden
sollen; das ging aber nicht, weil diese Stelle wohl bestens für einen Mühlenbetrieb geeignet ist und
sich auf dem Gelände der Walter-Mühle befindet. Also weiter Richtung Mündung, wo es kurz vor der
Kläranlage noch eine wenn auch schwierig zugängliche Stelle gab.

Bild 13: Die nächste schwierig zugängliche Stelle befand sich in der Nähe der A61 bei Schifferstadt, wo der Rehbach durch einen kleinen Staudamm fließt.

Bild 14: An dieser Stelle hat der Rehbach den Gutshof (mit nicht mehr betriebenem Mühlrad) und das
Agrarzentrum („Landwirtschaftliche Versuchsstation“) der BASF in Limburgerhof-Rehhütte hinter sich.

Bild 15,16: Vorletzte Station war eine Stelle in den Pfälzer Rheinauen zwischen Neuhofen und LU-
Rheingönheim. Das klingt nach Idylle, sieht aber anders aus. Hier herrschte Niedrigwasser, das aber
wenigstens dazu führte, dass man trotz Steilufer ans Wasser kam. Die Temperatur war entsprechend
hoch (19°C)

Bild 17,18: An der Mündung gegenüber des Mannheimer Strandbades in den Rhein ist es wieder
romantischer. Das Niedrigwasser wird hier durch den Zufluss des Großwiesengrabens wieder
aufgehoben, und kleine Felsen sorgen für eine ordentliche Strömung.
Die Expedition ist zu Ende und die Flaschen bei Wasser 3.O zur Untersuchung der Proben sicher
gelandet.
Welche Mengen an Mikroplastik werden Katrin Schuhen und ihr Team wohl finden? Wir sind
gespannt…

👉 Hier gehts zum Blogbeitrag von Wasser 3.0


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© Daniel Kern